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Liebe meines Lebens: Madrid

Mit Madrid verbinde ich ganz besondere Erinnerungen, denn dort habe ich eins der schönsten halben Jahre meines Lebens verbracht. Wenn du an Urlaub in Spanien denkst, fallen dir wahrscheinlich als Erstes Ziele wie die Kanaren, Balearen, Barcelona und vielleicht noch Andalusien ein. Die Hauptstadt steht bei den wenigsten Urlaubern ganz oben auf der “Must see”-Liste. Denn Madrid hat keine dieser Strände, für die Spanien bei den Deutschen so beliebt ist. Ich finde das sehr schade, denn Madrid hat trotzdem eine Menge zu bieten und nirgendwo sonst in Spanien ist es “Spanischer”. Nicht nur geografisch und politisch, sondern auch kulturell ist Madrid das Zentrum Spaniens.

 

Ich möchte dir gerne von einigen meiner Lieblingsorte in Madrid erzählen und dich so vielleicht davon überzeugen, dass Madrid immer eine Reise wert ist.

 

 

Parque del Retiro

Der “grüne” Mittelpunkt Madrids ist der Parque del Retiro. Relativ rechteckig angelegt schlängeln sich zahllose Spazierwege durch den knapp 1,5 km² großen Park mitten im Zentrum der Stadt. Auch wenn es für uns etwas seltsam klingt, ist er ein bevorzugtes Ziel spanischer Familien, um am Wochenende im Park Fahrrad zu fahren. Aber auch zum Inliner fahren, Picknicken und Sport treiben (Fußball, Tennis) ist er äußerst beliebt.

Auf dem “großen See” kannst du Ruderboote mieten und deine Runden drehen, was mir aber aufgrund der tatsächlich geringen Größe des Sees etwas befremdlich vorkommt 😉

Viel schöner finde ich da die vielen Skulpturen, Brunnen und botanischen Gärten, die du überall im Park entdecken kannst. Mein absoluter Lieblingsort im Parque del Retiro ist der Palacio de Cristal, der Kristallpalast. Das Gebäude wurde 1887 erbaut und ist komplett aus Gusseisen und Glas. Ursprünglich als Wintergarten angedacht, wird es heute für Ausstellungen genutzt und der Eintritt ist frei. Obwohl das Gebäude nicht klein ist, liegt es relativ versteckt im Park, umgeben von Bäumen und einem kleinen See. Ich habe ihn damals ganz zufällig entdeckt. Selbst ein paar meiner spanischen Freunde, die schon jahrelang in Madrid lebten, wussten seltsamerweise nichts von seiner Existenz 😉 Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich den Ort so magisch finde und immer wieder dorthin zurückkehren muss.

 

Atocha und seine Bewohner

Anders, aber ebenso überraschend, waren für mich die Schildkröten, die in Madrid’s Bahnhof Atocha gehalten werden, als ich das erste Mal dort war. In der Bahnhofshalle gibt es einen großen, tropisch klimatisieren Palmengarten mit einem Teich und Hunderten von Schildkröten. Diese Schildkröten waren ursprünglich nicht geplant, aber immer wieder setzten Madrilenen ihre Schildkröten-Haustiere in dem Biotop aus. Keiner weiß, warum, aber mittlerweile sind die kleinen Tiere zu einem echten Wahrzeichen von Atocha geworden.

 

Shopping

Geschäfte und Einkaufszentren gibt es in Madrid natürlich in Hülle und Fülle. Die bekanntesten Einkaufsstraßen findest du im Zentrum vor allem rund um die Gran Vía und die Plaza Puerta del Sol. Meine Lieblingsstraße ist nicht weit entfernt. Die Calle de Fuencarral ist eine Seitenstraße der Gran Vía und obwohl sich dort mittlerweile viele der großen Modeketten angesiedelt haben, gibt es auch noch immer einige junge, alternative Designer, Tattoo-Studios und einzigartige Boutiquen, die z.B. Bücher, Comics oder Kunst verkaufen. Diese besonders kreative Atmosphäre kannst du auch im Mercado de Fuencarral spüren, einem kleinen Einkaufszentrum mit vielen originellen, weniger bekannten Designern. Mir gefällt das Flair so gut, weil alles ein bisschen bunter und lockerer ist. Nette Cafes und Bars laden zu einer Pause ein, bei der sich das farbenfrohe Treiben wunderbar beobachten lässt.

Ein anderes Highlight ist El Rastro, einer der ältesten und bekanntesten Flohmärkte Madrids. An jedem Sonntagvormittag findet er zwischen der Plaza de Cascorro und der Puerta de Toledo statt. An den mehr als 1.000 Ständen findest du alles, was dein Herz begehrt: zahlreiche Antiquitäten, Kunsthandwerk, Bücher, Bekleidung, Kurioses. Aber selbst wenn du nichts kaufst, ist das Ambiente einmalig. Und zum Abschluss trifft man sich in einer der vielen Tavernen auf ein paar cañas (kleines Bier) oder Tapas. Aufpassen solltest du nur auf die vielen Taschendiebe – die Kehrseite einer großen Menschenansammlung.

 

Per Seilbahn ins Grüne

Obwohl Madrid tendenziell eher flach ist, gibt es die Möglichkeit mit einer Seilbahn, dem Teleférico, zu fahren. Er verbindet die Stadt mit dem Casa de Campo, Madrid’s großem Stadtpark. Ein kleiner Freizeitpark, der Zoo, verschiedene Sportanlagen und ein See befinden sich in dem mehr als 1.700 ha großen Gelände. Viele Rad- und Wanderwege laden zu einem Ausflug ein. Auch wenn die 2,5 km lange Fahrt mit der Seilbahn nur 11 Minuten dauert, kann ich sie dir nur empfehlen. Die nostalgischen Gondeln bringen dich vom Paseo del Pintor Rosales direkt in die Mitte des Parks. Der Ausblick ist toll und entschleunigt wunderbar nach einer anstrengenden Stadttour. Theoretisch reicht dir auch ein Oneway-Ticket: Von der Seilbahnstation im Park wanderst du zum Beispiel einfach Richtung “Lago” und kommst dann per Metro wieder zurück in die Stadt.

 

Königliche Gärten

Dass Madrid eine grüne Stadt ist, zeigen nicht nur der Retiro Park und der Casa de Campo, sondern auch die vielen kleineren Parks, die man überall findet. Ganz besonders schön sind die Jardines del Campo del Moro und die daran angrenzenden Sabatini Gärten. Sie befinden sich direkt unterhalb des Palacio Real (Königspalast). Wenn du von dort Richtung Plaza de España spazierst, kommst du automatisch zu einer Stelle, von der du einen schönen Blick über den Río und Osten der Stadt hast. Senkst du deinen Blick, schaust du direkt auf die Sabatini Gärten. Geometrische Formen und viele Skulpturen charakterisieren diesen kleinen Schlossgarten.

Der große Schlossgarten, der Campo del Moro befindet sich unterhalb vom Schloss und ist nach englischem Vorbild angelegt. Unzählige Bäume säumen den Park, in dem sich auch Blaue Pfauen zuhause fühlen. Der Haupteingang befindet sich am Paseo de la Virgen del Puerto. Von dort hast du einen tollen Blick auf das Schloss.

 

Was für ein Theater

Madrid hat unzählige tolle Theater. Ein Konzert-, Musical- oder Kinobesuch kann ich dir daher sehr ans Herz legen. Und keine Sorge, wenn du kein Spanisch sprichst, kannst du entweder etwas Musikalisches oder Vorstellungen in Englisch wählen, da in Spanien – wie in vielen anderen europäischen Ländern – die meisten ausländischen Filme in Originalsprache mit Untertiteln gezeigt werden. Es ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei! Und dabei sind viele der Gebäude von außen genauso beeindruckend wie von innen, die meisten noch immer so eingerichtet wie sie ursprünglich erbaut wurden, mit hohen Decken, Stuck und Samtsesseln. Die bekanntesten sind wahrscheinlich das Teatro Real, das große Opernhaus, und das Teatro Español, aber es gibt auch unzählige kleinere Theater. Am besten entscheidest du einfach danach, welche Aufführungen gerade angeboten werden und wonach dir ist. Für einen Kinobesuch kann ich z.B. das Cine Callao empfehlen.

 

In der Umgebung

Wenn man in Reiseführern oder im Internet nach den besten Sehenswürdigkeiten in Madrid sucht, stolpert man früher oder später auch immer über Toledo. Diese kleine Stadt 65 km südwestlich von Madrid ist ein wahrer Touristenmagnet und das zu Recht! Über Jahrhunderte lebten hier Christen, Muslime und Juden zusammen, sodass ein einzigartiger Mix aus Gebäuden aller drei Kulturen entstanden ist. Innerhalb der noch gut erhaltenen Stadtmauern findest du statt moderner Hochhäuser enge Gassen mit Kopfsteinpflaster und historischen Bauten.

Toledo ist super in 30 Minuten mit dem Zug von Madrid aus zu erreichen. Am günstigsten ist es mit dem Bus in 90 Minuten. Per Bus oder Taxi kommst du vom Bahnhof in die Stadt und kannst dann eigentlich alles per Fuß erlaufen. Der perfekte Tagesausflug und ein schönes Kontrastprogramm zur Hauptstadt!

 

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Übrigens, ich habe das Zugfahren in Spanien als angenehmer empfunden als in Deutschland. Die Züge sind meistens moderner (zumindest war das meine Erfahrung) und mit dem AVE (Hochgeschwindigkeitszug), der alle wichtigen Städte Spaniens verbindet, kommst du extrem schnell und bequem von A nach B. Mit Verspätungen hatte ich nie Probleme. Nur solltest du unbedingt darauf achten, von wo dein Zug abfährt, denn in Madrid gibt es zwei Fernreisebahnhöfe (Atocha und Chamartín) und mir ist es durchaus schon passiert, dass ich dort stand, wo ich die Tickets gekauft hatte und nicht dort, wo der Zug abfuhr…

 

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Warst du auch schon in Madrid?

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